Rundbriefe

Rundbrief Ostern 2023

Liebe Paten, Spender und Freunde der Rumänienhilfe, 

Jesus hat in den Tagen seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen vor den gebracht, der ihn aus dem Tod erretten konnte; und er ist erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt.“ (Hebr. 5, 7)
Dieses eher unbekannte Bibelwort aus dem Brief an die Hebräer sollte ich in der Passionszeit in einem Gottesdienst auslegen. Ich gestehe, es klingt für mich – für Sie vielleicht auch? – zunächst sehr befremdlich. Jesus begegnet uns hier nicht als einer, der sich klaglos in sein Leid fügt, sondern im Bild gesprochen, als einer, der Gott beim Kragen packt und ihn schüttelt: So, jetzt hilf mir aber.
In der Passionszeit wäre eigentlich zu erwarten, das Bild von einem geduldig leidenden Jesus vorgestellt zu bekommen. Doch hier ist Jesus ganz anders. Hier sehe ich einen aufbegehrenden, einen sich gegen sein Schicksal stemmenden, einen vielleicht sogar mit seinem Schicksal hadernden Jesus. Wörtlich steht hier: „ein bittender und flehender“ Jesus, ein Jesus, der “sein Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen” vor Gott bringt. Jesus ganz und gar außer sich.

Aber ganz ehrlich, trotz dieser befremdlichen Töne ist mir dieser Jesus sympathisch, sympathisch im wörtlichen Sinn dieses Wortes, einer, der mit mir leidet.

Denn das, was hier von Jesus gesagt wird, kenne ich doch auch, und Sie gewiss ebenfalls: Dieses Bitten und Flehen und mit lautem Schreien und mit Tränen zu Gott rufen: Herr, warum? Herr, wie lange noch? Herr, greif doch endlich ein und hilf mir heraus.

Diesen Impuls empfinde ich manchmal, wenn ich über unsere Arbeit in der Rumänienhilfe nachdenke. Ich sehe, wie menschenunwürdig Familien untergebracht sind. Ich erfahre, wie Kinder in der Schule ausgegrenzt und ohne Bildung ins Leben entlassen werden. Ich begegne alten Menschen, vor allem Frauen, die keine Rente haben und Sorgen um das tägliche Brot. Ich lerne Kinder, Jugendliche und Erwachsene kennen, die aufgrund ihrer Behinderung aus der Gesellschaft ausgeschlossen und mit ihren Problemen alleingelassen werden.

Da ist mir Jesus ganz nahe, der mit Bitten und Flehen und mit lautem Schreien und mit Tränen zu Gott ruft: Herr, warum? Herr, wie lange noch? Warum tust du nichts?

Doch dann fällt mir ein, dass Gott bereits ganz viel getan hat: Es gibt eine Elena Torac, einen Constantin Moisa, einen Otto Kiş, eine Steffi Vogel, einen Matthias Ruopp und viele, viele andere, die sich auf den Weg gemacht haben, diesem Jesus nach – unsere Welt zu einer anderen, einer besseren Welt zu machen. Sie vertrauen darauf, dass Jesus ein Gott der Liebe ist, der das Leben will – für alle, die ihm vertrauen. So wird Ostern. Heute und an jedem Tag, an dem wir dieses Vertrauen wagen und Gott in Ehren halten.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen frohe und gesegnete Ostertage.

Von Herzen Dank den vielen Paten, Spendern und Freunden, die uns so treu und regelmäßig unterstützt und auch im neuen Jahr wieder ein großes Herz bewiesen haben. Wir danken für zahlreiche und großzügige Spenden. Möge Gott Sie dafür reichlich segnen.

Ein besonderes Dankeschön gilt der Mössinger Kirchengemeinde, die uns ein Projekt beim freiwilligen Gemeindebeitrag überlassen hat. Von ganzem Herzen vielen, vielen Dank. Auch im Namen aller unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Rumänien spreche ich meinen tiefen Dank dafür aus. Sie schließen Sie regelmäßig in ihre Gebete und Fürbitten mit ein.

Agapezentrum Budila

Das Agapezentrum in Budila, Nähe Braşov, ist fertiggestellt und im November letzten Jahres in Betrieb gegangen. Zurzeit werden hier 220 Kinder und Jugendliche betreut. Diese Kinder haben die große Chance, einem armseligen Alltag und einem bedrückenden Leben zu entkommen. Sie werden in schulischer Hinsicht gefördert. Sie bekommen aber auch durch die Vermittlung biblischer Werte eine Grundlage für ihr ganzes Leben.
Das Agapezentrum nimmt Schülerinnen und Schüler aus Budila auf, die hier Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe erhalten, aber auch Werte vermittelt bekommen, die ihnen helfen, aus dem Teufelskreis der Armut zu entkommen. Wir halten dieses Projekt für vorbildlich und nachhaltig. Darum unterstützen wir unsere Partner hier nach Kräften.
„Viele Roma-Eltern stehen hinter uns und wir sind gewiss, dass sie ihre Kinder zu uns schicken werden,“ sagt Steffi Vogel voller Zuversicht. Die Kinder lieben ihr neues Zuhause und kommen gerne in die angebotenen Programme.
Diese Roma-Kinder sehen ihrer Zukunft mit viel mehr Hoffnung entgegen als noch ihre Eltern und viele Altersgenossen an anderen Orten. (Mehr Informationen unter http://firmfoundationsromania.com/de)

Transport im Dezember

Das ist Peter Förster aus Öschingen, wie er leibt und lebt. Er ist unser Spezialist für die Beladung eines LKW. Er sieht mit sicherem Auge, wo etwas platzsparend verstaut werden kann. Und er dirigiert den Radlader von Firma König aus Belsen genau da hin, wo er ihn braucht.

Am 17. Dezember konnten wir wieder einen vollen LKW nach Rumänien auf den Weg bringen. Trotz Schnee und Eis ging alles ohne Unfall und Gefahr. Wir danken allen Spendern und Helfern für dieses große Geschenk, das in Rumänien viel Freude und Dankbarkeit ausgelöst hat. Und wir danken Gott für alle Bewahrung!

Nun wünsche ich Ihnen von Herzen eine gesegnete Osterzeit im Wissen darum, dass Jesus auferstanden ist und lebt. Es grüßt Sie sehr herzlich auch im Namen von Vorstand und Ausschuss

Ihr Siegfried Schanz

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