Rundbriefe

Rundbrief Ostern 2025

Liebe Paten, Spender und Freunde der Rumänienhilfe,

Holzschnitt von Karl Schmidt-Rottluff

„Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?“ (Luk.24,32)
Trotz allem, sie sind nicht allein unterwegs, die zwei Jünger, die am Ostermorgen in ihren Heimatort nach Emmaus wandern. Hinter ihnen liegen Tage voller Schrecken und Entsetzen: die Nacht im Garten Gethsemane, die Verhaftung von Jesus, seine Verurteilung durch den römischen Statthalter und schließlich seine Hinrichtung am Kreuz.

Alles aus! Tot und begraben! Jede Hoffnung zunichte. Was mag das für ein beschwerlicher Weg für die beiden gewesen sein! Und dennoch ist da plötzlich einer bei ihnen, der ihre Sorgen mitträgt, ihren Kummer ernst nimmt, auf ihre Ängste und Fragen eingeht, Antworten hat. Jesus in ihrer Mitte, die Hand segnend aufgerichtet. Sein Weg ist hell beleuchtet, die Sonne geht auf. Die Jünger rechts und links von Jesus sind noch bedrückt, ihre Rücken krumm, ihre Augen verhalten und ungläubig. Doch Jesus ist da. Sie sind nicht allein. Sie bitten ihn: „Herr, bleibe bei uns.“
Als er mit Ihnen das Brot bricht, erkennen sie ihn plötzlich. Und dann: „Brannte nicht unser Herz, als er mit uns redete“? Unglaublich, dieser Jesus. Er entzündet neue Hoffnung, lässt die Herzen aufleben, überwindet den Tod, öffnet neue Wege.

Das glauben wir. Das erleben wir, auch in unserer Arbeit mit der Rumänienhilfe. Und deshalb können wir nur dankbar bekennen: Ja, unser Herz brennt für ihn.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen ein frohes und gesegnetes Osterfest.

Wir danken Ihnen, liebe Paten und Spender, dass wir Ihre Hände und Füße sein dürfen und in Ihrem Namen mehr als 1.000 Familien lebensnotwendige Hilfe bringen können. Aus tiefstem Herzen sagen wir Dank, dass Sie uns auch in den vergangenen Monaten mit Spenden und Hilfsgütern großzügig unterstützt haben. Möge Gott Sie dafür reichlich segnen. Sie dürfen gewiss sein, dass in Rumänien viele Menschen die Hände für Sie falten und Gott danken, dass es Sie gibt.

Das Transportteam hat wieder großartige Arbeit geleistet

Die Hilfsgütertransporte gehen weiter
Am 1. März konnten wir wieder eine ganze Lastwagenladung voll mit Kleidern, Schuhen, Holzöfen, Betten, Schulranzen, Pflegehilfsmitteln, medizinischem Material und vielem anderen nach Rumänien bringen. Ich werde immer wieder gefragt, ob diese Dinge weiterhin notwendig sind. Ich antworte mit einem uneingeschränkten „Ja“.
Die Empfänger der Ladung waren dieses Mal die „Bibelschule Golgota“ in Talmaciu, das Missions- und Sozialwerk „Asociatia Philadelphia“ in Grossau bei Hermannstadt, und das „Diakoniewerk der evangelischen Kirche“ in Alba Iulia.
Matthias Ruopp von Asociatia Philadelphia antwortet stellvertretend für alle unsere Partner in Rumänien: „Bitte hört nicht auf, Hilfsgüter zu sammeln und sie nach Rumänien zu schicken. Wir sind weiterhin darauf angewiesen und sind euch zutiefst zu Dank verpflichtet, weil wir sonst unsere Arbeit nicht weiterführen könnten.“
Matthias Ruopp freut sich über alle Arten von Pflegehilfsmitteln, angefangen bei Orthesen, über Verbandsmaterial, hochkalorischer Nahrung und medizinischem Material bis hin zu Windelhöschen. Alles findet in seinem Pflegedienst Verwendung. Und was nicht selbst benötigt wird, geht weiter an ein Kinderhospiz, ein Seniorenheim oder an Ärzte als Bezahlung für die Behandlung von Patienten, die keine Versicherung und kein Geld haben.

Neuer Partner „Diakonie Alba Iulia“
Seit zwei Jahren arbeiten wir mit der „Diakonie Alba Iulia“ zusammen, die von Pfarrer Gerhard Wagner und seiner Frau Irmgard geleitet wird. Zu ihrem Arbeitsbereich gehören vierzehn Einrichtungen für pflegebedürftige, alte, kranke und behinderte Menschen mit etwa 200 Heimbewohnern und 88 Mitarbeitenden.
Ein Pflegeplatz kostet 1.000 Euro monatlich. Keiner der Bewohner kann sich das leisten. 75 % der Kosten trägt deshalb der Staat. Aber für die Finanzierung der restlichen 25 % ist die Diakonie selbst verantwortlich. Woher kommt das Geld? Das Diakoniewerk gibt die erhaltenen Kleiderspenden zu einem Festpreis an Händler weiter, die es auf den weit verbreiteten Märkten in Rumänien verkaufen. Das ist immer noch eine gute Einnahmequelle, weil sich viele ärmere Schichten auf diesen Märkten zu günstigen Preisen mit Kleidung versorgen. Und die Einnahmen aus dem Verkauf fließen in die diakonische und soziale Arbeit in Alba Iulia. So haben viele einen Gewinn davon.

Brennholzhilfe
Im Januar erreichten uns dieses Jahr aus Brodina Bitten um Brennholzhilfe. Der Winter in Rumänien war sehr kalt. Es gab mehrfach Unwetterwarnungen wegen besonderer Kälte. Etliche Wochen fiel das Thermometer auf unter -20 Grad. Die ärmeren Familien, die sich weniger Holzvorrat leisten konnten, gerieten in Schwierigkeiten. Zum Glück konnten wir mit genügend Spenden helfen, den Holzvorrat so aufzufüllen, dass die ärmsten Familien bis in den April versorgt sind. Wir danken allen unseren Spendern im Namen der Empfänger von ganzem Herzen. Vielen, vielen Dank.

Wohnungsnot
In Roschia bei Hermannstadt lebt eine kleine Familie: Opa, Tochter, Enkelkind. Der Opa hat bei einem Arbeitsunfall an einer Hand mehrere Finger verloren. Er bezieht eine kleine Rente, davon lebt die Familie. Sie bewohnen ein kleines Haus, das aus nur einem Raum besteht, ein Fenster, eine Tür. Kein fließendes Wasser, keine Privatsphäre, keine Rückzugsmöglichkeit. Es gibt noch eine Art Waschhaus nebenan, das sie als Küche und für die Wäsche benutzen. Aber es ist fast zusammengebrochen und nicht mehr zu gebrauchen. Der Gebäudeunterhalt war mit der kleinen Rente nicht zu leisten. Die Tochter war verheiratet, war aber oft häuslicher Gewalt ausgesetzt. Ihr Kind hat diese Ausbrüche immer miterlebt. Jetzt ist das Mädchen neun Jahre alt und geht in die dritte Klasse. Doch häufig erleidet es mitten im Unterricht eine Panikattacke. Sie befürchtet, dass der Papa kommt und sie mitnimmt. Deshalb muss sie schnell nach Hause laufen und sich vergewissern, dass die Mama noch da ist und sie beschützt. Die Mutter kann deshalb keiner regelmäßigen Arbeit nachgehen und hat kein Einkommen. Nun wäre es der größte Wunsch der kleinen Familie, einen Anbau an ihr Häuschen zu bekommen mit einer Kochnische, einer Waschgelegenheit und einem kleinen Zimmer als Rückzugsmöglichkeit. Unser Partner, die Philadelphia-Gemeinschaft, hat schon eine Gruppe junger Leute angeworben, die im Sommer den Anbau erstellen werden.
Die Rumänienhilfe ist gefragt worden, ob sie beim Kauf der Baumaterialien unterstützen kann. Möchten Sie uns bei diesem Projekt mit einer Spende helfen? Wir würden uns sehr darüber freuen. Vielen, vielen Dank.

Unser Packteam braucht Verstärkung
Es zeigt sich, dass der Andrang in unserer Annahmestelle weiterhin anhält. Das ist sehr erfreulich. Aber es zeigt sich auch, dass unser Packteam am Freitagnachmittag oder am Samstagmorgen noch Verstärkung brauchen könnte.
Also, wer da Zeit und Lust hat, soll sich gerne mit uns in Verbindung setzen.

Öffnungszeiten in der Annahmestelle:
jeden Freitag von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr,
jeden Samstag von 10 Uhr bis 12 Uhr.

Öffnungszeiten über Ostern:
Wegen der Osterferien haben wir von Sonntag, 13. April, bis Sonntag, 27. April, geschlossen. Wir bitten um Beachtung.

Die aktuellen Öffnungs- und Schließzeiten können Sie stets hier auf unserer Internetseite nachlesen.

Nun wünsche ich Ihnen von Herzen eine frohe und gesegnete Passions- und Osterzeit. Es grüßt Sie sehr herzlich auch im Namen von Vorstand und Ausschuss

Ihr Siegfried Schanz

P.S.:
Wir möchten gerne unseren Adress-Bestand aktuell halten. Bitte teilen Sie uns Änderungen mit.  Sie helfen uns auch, Portokosten zu sparen, wenn Sie uns Ihre Mailadresse zukommen lassen. Vielen Dank! Bitte vergessen Sie bei Überweisungen nicht, Ihre Adresse anzugeben, damit wir uns bei Ihnen bedanken und Ihnen eine Spendenbescheinigung zusenden können. Bitte verwenden Sie dabei unsere neue Kontonummer. Vielen Dank!