Rundbriefe

Rundbrief Dezember 2024

Liebe Paten, Spender und Freunde der Rumänienhilfe,

„Als sie den Stern sahen, waren sie überglücklich.“ (Mt.2 Vers 10).
Der Evangelist Matthäus berichtet uns, wie sehr sich die Weisen aus dem Morgenland freuten, als sie „den Stern“ sahen. Sie waren „überglücklich“. Das hatte einen guten Grund: Sie haben Jesus, den Heiland der Welt, gefunden. Der Stern blieb über dem Ort stehen, an dem Jesus geboren wurde und zeigte ihnen so den Weg. Die Rumänienhilfe Mössingen möchte mit ihren Projekten und Programmen ebenfalls ein Wegweiser sein, der Menschen in Jesu Nähe und in sein Licht bringt. Vielen Dank, dass sie dieses Herzensanliegen mit Ihren Spenden und mit tatkräftiger Unterstützung fördern. Ich bin immer wieder erstaunt, mit welcher Intensität, Ernsthaftigkeit aber auch Freude unsere Partner in Rumänien bei der Arbeit sind, das Reich Gottes zu bauen. Ich habe das Gefühl, dass wir uns bei ihnen einiges abschauen können. Sie feiern lebendige Gottesdienste, an manchen Orten zweimal jeden Sonntag für jeweils zwei Stunden. Und alle, die zur Gemeinde gehören, sind da. Oder im Roma-Dorf: Obwohl die Menschen äußerlich arm sind, sprühen ihre Gottesdienste vor Lebendigkeit, frohen Liedern und geistlicher Tiefe.
Vielleicht trägt die kommende Advents- und Weihnachtszeit auch bei uns dazu bei, dass wir uns wieder vom „Stern von Bethlehem“ den Weg zu dem lebendigen Heiland Jesus Christus zeigen lassen. Gerne möchte ich Sie dazu ermutigen.
In diesem Sinn wünscht Ihnen die Rumänienhilfe Mössingen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest – Frieden und Zuversicht auch im neuen Jahr.

Von Herzen sagen wir Dank allen unseren Paten, Spendern und Freunden, die uns so treu und regelmäßig unterstützt und wieder ein großes Herz bewiesen haben. Wir danken für zahlreiche und großzügige Spenden. Möge Gott Sie dafür reichlich segnen.

Auch im Namen aller unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Rumänien spreche ich Ihnen meinen tiefen Dank dafür aus. Sie versichern uns immer wieder, dass sie uns regelmäßig in ihre Gebete und Fürbitten miteinschließen.

Sommercamp in Marascheschti

Das Sommercamp ist für die Kinder in Marascheschti ein, wenn nicht der Höhepunkt des Jahres. Das Camp findet mitten in den Sommerferien statt, die in Rumänien drei Monate lang dauern. Was für unsere Schülerinnen und Schüler vielleicht höchst erstrebenswert erscheint, ist für die Kinder in Rumänien manchmal eine Tortur. Im Roma-Dorf gibt es ja keine Fußballplätze, kein Kino, kein Freibad, keine Orte, an denen Kinder Anregungen für ihr Leben erhalten. Eine höchst willkommene Unterbrechung stellt hier das Sommercamp dar: zwei Wochen lang gibt es jeden Morgen eine neue biblische Geschichte, Rätselaufgaben, neue Lieder und Gebete, viele Spielideen und zum Abschluss ein gutes Essen. Und die Kinder entdecken ihre Talente.
Ohne finanzielle Hilfe durch uns wäre dieses Vorhaben nicht durchführbar. Wir unterstützen es gerne, weil hier den Kindern christliche Werte vermittelt werden. Sie weiten ihren Horizont, schulen ihre Sinne und lernen Regeln einzuhalten. In den Spielgruppen werden ältere Kinder als Mitarbeiter eingesetzt und lernen so Verantwortung zu übernehmen. Hier leuchtet für mich der Stern von Bethlehem auf.

Luminiza – das Lichtlein

Sie heißt „Luminiza“, zu Deutsch „kleines Licht oder Lichtlein“. Am Anfang ihres Lebens aber war viel Dunkelheit. Sie wurde mit einer Behinderung geboren und deshalb vermutlich von ihren Eltern an einen Bettlerkönig verkauft. Da hatte sie keinen Namen und ihre Eltern blieben unbekannt. Der Bettlerkönig schnitt ihr das Häutchen unter der Zunge ab, damit sie noch entstellter aussah und beim Betteln mehr Mitleid erregte – und mehr Geld einbrachte. Die Gruppe, zu der sie gehörte, hatte keinen festen Wohnsitz, sondern lebte im Wald oder hauste in Ruinen. So wurden sie eines Tages von der Polizei aufgegriffen. Der Bettlerkönig wurde eingesperrt.
Und Luminiza? Sie war das erste Kind, das Maja Scheytt in ihr neues Kinderheim in Ghimbav aufnahm. Hier erhielt Luminiza ihren Nachnamen: „Samariteanul“. So hieß das Kinderheim: „zum barmherzigen Samariter“. Was für ein Name für ein Kind, dem das Leben so übel mitgespielt hatte: „das Lichtlein vom barmherzigen Samariter“.
Heute lebt Luminiza in einem Heim in Alba Iulia, das von der Diakonie der evangelischen Kirche betreut wird, eines von sechzehn Einrichtungen für Pflegefälle, alte und kranke Menschen und Menschen mit Behinderungen. Dort lernten wir Luminiza kennen, heute eine Frau in ihren Vierzigern, immer ein fröhliches Lachen im Gesicht und zu jedem Spaß aufgelegt. Sie fühlt sich in der Einrichtung sicher und wohl.
Die Diakonie in Alba Iulia wird geleitet von Pfarrer Gerhard Wagner und seiner Frau Irmgard. Ihr Lebenswerk hat uns sehr beeindruckt und wir unterstützen es gern. Ich finde: Hier leuchtet nicht nur ein kleines Lichtlein „Luminiza“ auf, sondern der Stern von Bethlehem weist hier deutlich den Weg zum Heiland der Armen und Kranken, Jesus Christus.

Nelu – Licht in dunkler Nacht

Wir haben ihn kennengelernt, da ging er gerade in Rente. Mehrere Jahrzehnte lang war er der Außenposten von „Asociatia Philadelphia“ (AP) in Nocrich, einer ehemaligen Sachsensiedlung, in die nach dem Wegzug der Siebenbürger viele Roma-Familien einzogen. Mit seiner Verrentung legte Nelu aber die Hände nicht in den Schoß. Er blieb seiner Arbeit treu – nur dass er nicht mehr von Asociatia Philadelphia, sondern vom rumänischen Staat (Rente) bezahlt wird, wie sein Chef, Matthias Ruopp, lächelnd bemerkt. So fährt Nelu auch heute noch jede Woche mehrmals von Cristian hinaus nach Nocrich, etwa eine Stunde mit dem Auto entfernt. Er hält dort Bibelstunden, organisiert eine Jungschar, betreut sozial schwache Familien und sorgt für deren Unterstützung. Er pflegt das Gemeinschaftshaus, den Garten, den Rasen und kümmert sich um eine Fahrradwerkstatt. Hierher kommen die Jugendlichen vom Ort – und sind beschäftigt. Manchmal können sie die von ihnen reparierten Räder auch mitnehmen. Zu seinen Aufgaben gehört auch die Betreuung des Gästehauses von AP. Seine Frau kocht und er organisiert Touren und Arbeitseinsätze für die zahlreichen Besucher. Was ihn besonders auszeichnet? Seine stets gute Laune, ein fröhliches Lachen und ein tiefer Glaube. In der rumänischen Gesellschaft ist ehrenamtliches Engagement noch nicht weit verbreitet. Er ist ein Licht in dunkler Nacht.

Öffnungszeiten in unserer Annahmestelle

Die aktuellen Öffnungs- und Schließzeiten können Sie stets auf unserer Internetseite nachlesen. Sie finden uns unter www.rumaenienhilfe-moessingen.de.

Nun wünsche ich Ihnen von Herzen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit, sowie ein gesundes und gesegnetes neues Jahr.
Es grüßt Sie sehr herzlich auch im Namen von Vorstand und Ausschuss
Ihr Siegfried Schanz

P.S.:
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